Chronik
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Im Internet Zeitalter erreichte uns dann die Nominierung zur „Cold Water Challenge“ vom Bundestambourkorps Novesia, sowie dem Musikverein Willich. Hierbei musste der Nominierte innerhalb von 48 Stunden ins kalte Wasser und dort musizieren. Das Ganze sollte dann gefilmt und veröffentlicht werden – schaffte man es nicht, musste man bei den „Nominierern“ kellnern oder musizieren. Nur so viel: Die Schützenkapelle spielte im Pool des Park Inn Hotels in Kaarst fröhlich den Marsch „Freude zur Musik“ und das in Badehose und mit Schützenblouson. Somit blieben uns die Strafen erspart.
2015
Wie immer, starteten wir das Jahr musikalisch bei unseren Freunden vom 1. Neusser Tambourkorps. Die Krönung, mit jeder Menge Marschmusik, machte wieder Lust auf die Saison 2015. Doch bevor die Schützensaison startete, gab es eine „Neuerung“ im Spielplan der Kapelle: Erstmals nahm der Vorstand Verpflichtungen zu Karneval an. Auftritte waren hier der Kappessonntagsumzug in Neuss und der Rosenmontagsumzug in Solingen. Da man hier natürlich nicht in Uniform auftreten konnte, mussten auch Kostüme besorgt werden. Mit Unterstützung unserer „passiven“ Mitglieder, entschied man sich für Chinesen Kostüme, welche Kappessonntag stolz und bei Sonnenschein präsentiert wurden. Klar, dass auch das musikalische Repertoire um einige Karnevalsklassiker erweitert wurde. Die Schützensaison selber führte uns, neben allen Neusser Veranstaltungen, erstmals auch nach Mönchengladbach. In Bettrath erlebten wir das Schützenfest der dortigen Männerbruderschaft. Die Uniform der Schützen unterscheidet sich zu Neuss deutlich, da fast alle Schützen einen Zylinder tragen und anstelle des Gewehrs einen Spazierstock bei sich führen. Am frühen Sonntagmorgen zogen wir dann also mit klingendem Spiel durch Bettrath und weckten Präsident, König und etliche weitere Schützen Generalitäten. Ein Highlight des Bettrather Schützenfestes ist sicher die in der Kirche stattfindende Altarparade. Schmissige Marschmusik gibt es in Neusser Kirchen nicht. Ganz angenehm sind in Bettrath die „Sammelrunden“ rund um die Kirche, bei denen sich immer mehr Schützen und Musiker einreihen. Tatsächlich sind diese „Runden“ echt eingeführt worden, um Schützen aus den umliegenden Gasthäusern und Gärten nach der Messe einzusammeln. Andere Städte, andere Sitten …
Die gesamte Schützensaison verlief durchweg harmonisch. Ein Highlight war sicher auch das Bezirksschiessen der Neusser Bruderschaften, das zum zweiten Mal in Folge auf der Neusser Furth stattfand. Nach der gelungenen Premiere des Kameradschaftsabends 2014, folgte im Herbst die Wiederholung, diesmal unter dem Motto „Echt Kölsch“. Familie Kruchen stellte nicht nur ihren Hof in Grimlinghausen zur Verfügung, sondern kochte auch hervorragend. Musikalisch wurden wir diesmal vom Duo „Gaby und Wolfgang“ begleitet, die viel kölsche Musik spielten. Ende Oktober spielten dann die „Weissenberger Musikanten“ ein großes Oktoberfest im Gare du Neuss. Bei der gelungenen Veranstaltung des Jägercorps Neuss Furth spielten wir mit über 20 Musikern. Hauptsächlich erklangen böhmische Polkas, Walzer und österreichische Märsche. Zum Jahresausklang spielten wir dann wieder die Sankt Martinsumzüge in Stürzelberg und Neuss. Zusätzlich 2015 auch noch den großen Martinsumzug der Further Schulen.
2016
2017
Bei der ausführlichen Beschreibung der Jahresabläufe fällt eines auf: Die meisten Auftritte wiederholen sich. Dies ändert sich auch 2017 nicht. Das musikalische Jahr begann wieder mit der stimmungsvollen Krönung des 1. Neusser Regimentstambourkorps, welche überaus gut besucht war. Der starke Zuspruch von Gästen hatte zur Folge, dass den Betreibern des Thomas Morus Hauses die Stühle ausgingen. Folglich wurden wir auf Zeltgarnituren gesetzt. In den folgenden Wochen spielten wir wieder für den Karnevalsausschuss der Stadt Neuss und brachten mit unseren karnevalistischen Klängen, Stimmung in so manche Veranstaltung. Man erlebte farbenprächtige Aufzüge mit Tanzgarden und dem Prinzenpaar der Stadt Neuss. Höhepunkt der jecken Auftritte, war der Kappessonntagsumzug, der bei strahlendem Sonnenschein durch die Neusser City zog.
Im April spielten wir erstmals den Majorsehrenabend des Further Jägercorps. Das Further Fanfarencorps nahm sich aus personellen Gründen 2017 eine Auszeit und fehlte somit bei diesem Abend. Eine musikalische Lücke, die wir gerne geschlossen haben, auch wenn wir jetzt wieder froh sind, das Further Fanfarenkorps aktiv erleben zu können. Jede Further Musikformation hat seine Berechtigung und gehört unverrückbar zum Ortsgeschehen. Bevor die Schützensaison richtig startete, lud der Vorstand alle Mitglieder zum Kameradschaftsnachmittag ein, den wir als Grillfest im „Deutschen Haus“ in Kaarst feierten. Viele aktive und passive Mitglieder folgten der Einladung und feierten fröhlich und lange mit. Die ein oder andere Schnapssorte, so munkelt man, sei dem Kaarster Gastwirt ausgegangen. Für die Neusser Bundesschützenkapelle sprangen wir im Mai beim Schützenfest in Rommerskirchen Hüchelhoven ein. Da der zweite Musikblock dort mit einer Kapelle aus der Eifel bestückt war, wurde uns die große Ehre zuteil, das komplette Schützenregiment „durchzupräsentieren“ und bei der Parade ebenfalls komplett alle Schützen über den Platz zu spielen. Trotz der Anstrengungen war es eine schöne Kirmes und im Zelt gab es anschließend viel Selbstgebackenes der Frauen aus dem Ort. Es folgten die Schützenfeste Furth, Kaarst, Holzheim, Nievenheim und Stürzelberg, die sehr harmonisch verliefen. Anfang August spielten wir beim Schützenfest in Grimlinghausen wieder als „Weissenberger Musikanten“ zum Frühschoppen auf, natürlich in Tracht. Kapellmeister Christian Ihben griff oft zum Mikrofon und sang die volkstümlichen Weisen mit. Es folgten die Schützenfeste Allerheiligen und Neuss. Etwas kurzfristig verpflichtete uns Schaustellerkönig Josef Kremer aus Holzheim zur Kirmeseröffnung in Grevenbroich. Seine Aussage: „Was auf der Furth so gut klappt, müssen wir auch in Grevenbroich mal zeigen“ können wir nur bestätigen. Der Grevenbroicher Schützenvorstand zeigte sich begeistert und spendete reichlich Applaus. Weiter im Kirmesreigen spielten wir in Butzheim, Neurath und Norf. Danach hiess es „Ich bin dann mal weg“ – tatsächlich pilgerten vier Musiker auf dem französischen Jakobsweg durch den Burgund. Ein Zeichen intakter Kameradschaft und starker Gemeinschaft. Im Oktober lud dann das Further Jägercorps zu seinem zweiten Oktoberfest ein. Ein volles Haus und super Stimmung im „Gare du Neuss“ bleiben uns in Erinnerung, ebenso wie die Aussage des Further Schützenkönigs Franz Josef Breuer: „Von mir aus, hättet Ihr ruhig noch etwas weiterspielen können“.
Nach den St. Martinsumzügen in Garath, Stürzelberg und Neuss endete das Musikjahr mit dem Auftritt bei der Glühweihnacht in Meerbusch. Alljährlich stellen wir hier unsere weihnachtlichen Bläserklänge gerne in den Dienst der guten Sache. Beim Wein und Schmaus danach, kann man das Jahr auch gut Revue passieren und ausklingen lassen.
2018
„Jahr der Veränderung“, so kann man dieses Jahr bezeichnen. Um die Kapelle dauerhaft auf sichere und breite Basis zu stellen, beschloss man die Gbr. von Christian Ihben und Franz Josef Kruchen zum Jahresende 2018 aufzulösen und stattdessen einen eingetragenen Verein e.V. zu gründen. Erste Amtshandlung war hierzu, eine Satzung zu erstellen, die den zukünftigen Vereinsbetrieb regeln sollte. Im gleichen Akt fiel auf, dass es weitere Posten geben musste und somit auch Platz für neue Vorstandsmitglieder. Heiko Brüggen vom Musikverein Schiefbahn unterstützte die Gründung durch seine Erfahrungen beim dortigen Musikverein. Bis zum Jahresende 2018 unterschrieben 18 aktive, sowie 32 passive Mitglieder den neu gestalteten Mitgliedsantrag.
Auf der Gründungsversammlung wurde Kai van Eck zum 1. Vorsitzenden gewählt. 1. Kassierer wurde Anton Panusch. Den neuen Posten des Schriftführers sollte das passive Mitglied Andreas Brandemann übernehmen. 2. Kapellmeister wurde Willi Felder, Passivenbeauftragter Uwe Prepens. Der erste Kapellmeister blieb Christian Ihben, der zusätzlich noch den Posten des 1. Geschäftsführers übernahm. Neben der Eintragung beim Neusser Amtsgericht brachte die neue Struktur viel Bürokratie mit sich und diese reichte von neuen Mitgliederanträgen, über Notartermine bis hin zur Satzung und Geschäftsordnung selber.
Was die Auftritte anging, wurden alle Verträge wieder angenommen und zusätzlich das Schützenfest in Grevenbroich Gustorf. Auch in Mönchengladbach Bettrath spielte man, nach einem Jahr Pause, wieder für die Männerbruderschaft zur Kirmes im Mai. Da sowohl in Bettrath als auch in Gustorf die Schützen gerne mit dem Regenschirm durch den Ort ziehen, werden beide Spielverpflichtungen für die Zukunft neu überdacht. Im September organisierte der Vorstand einen Tagesausflug zur Eifelalm nach Dierscheid. Die Musikkollegen vom Musikverein Hetzerath spielten zünftig auf und alle erlebten einen schönen Tag in der Eifel. Für Unterhaltung während der Fahrt, sorgte Phillip Poschmann mit seinem Busbingo. Im Oktober spielten wir gemeinsam mit allen vier Grimlinghauser Klangkörpern ein Benefizkonzert im dortigen Reuterhof. Empfänger der Einnahmen war die Initiative Schmetterling aus Neuss, die hauptsächlich Familien in Not unterstützt. Nach wie vor stellen wir unsere Musik gerne in den Dienst der guten Sache. Aufgeführt wurden Märsche wie Frei weg, Blinkende Spaten, Schönfeld Marsch, Furchtlos und Treu, Mit Elan, Spielmannsgruß und Tiroler Adler. Als Solo Stücke spielten wir die Polka „Im Walde“ den „Böhmischen Traum“ oder auch ein Medley der Kolibris. Der Zuspruch war unerwartet groß und der Reuterhof platzte aus allen Nähten. Was dem „guten Zweck“ förderlich war, zeigte sich für die Musiker bitter, denn der Wirt des Reuterhofes kam mit dem Zapfen nicht hinterher und so bekamen wir Further Musiker während des gesamten Konzertes lediglich ein Glas Bier. Wie heißt es so schön: „Der Bläser bläst mit Leichtigkeit, wenn Ihm nicht fehlt die Feuchtigkeit“. Unterm Strich spendeten die Gäste knapp 3.000,00 Euro, die der Initiative Schmetterling zu Gute gekommen sind. Die St. Martinsumzüge in Stürzelberg und Neuss, sowie die Glühweihnacht in Meerbusch, beendeten unsere neunte Musiksaison. Die 10. Glühweihnacht war zugleich die letzte. Toni Selders plant ein Ruhejahr und will eventuell 2021 eine „Neue“ Idee umsetzen. Erfreulich, dass wir am Abend mit 11 Bläsern vor Ort waren, denn ein Stromausfall sorgte dafür, dass einige Künstlerkollegen pausieren mussten. Gut, dass wir nicht auf Strom angewiesen sind.
2019
Was die Schützensaison betraf, konnten die meisten traditionellen Verträge wieder abgeschlossen werden. Eine endscheidende Veränderung gab es beim Schützenfest auf der Neusser Furth. Ab 2019 spielen wir hier für das Hubertuskorps auf, was für uns eine etwas geringere Spielzeit, sowie eine stärkere Musikerzahl bedeutet. Beides war von Seiten der Musiker gewünscht und die Einigung mit der Schützenlust erfolgte in gegenseitiger Absprache und Abstimmung. Für die Schützenvereine in Mönchengladbach Bettrath und Grevenbroich Gustorf entschied man sich nicht mehr zu spielen. Gründe hierfür lagen vor allem in der schlechten Regen-Organisation, ließ man die Musikvereine doch durch den strömenden Regen laufen, während sich die Schützen unter Schirme flüchteten. Nicht dass wir wasserscheu wären, aber unser Notenmaterial macht uns nass doch sehr viel zusätzliche Arbeit. Nahezu alle Blätter müssen an der Luft trocknen und anschließend wieder einsortiert werden.
Neu im Spielplan waren die Schützenfeste in Rosellen, sowie in Duisburg Serm und Delrath. In Rosellen spielten die Further Musiker in „inoffizieller“ Form schon einige Jahre, vor allem, weil es das Heimatfest von Mitglied Philipp Poschmann ist. Die Anfrage der Schützen aus Duisburg Serm kam recht kurzfristig, das Fest erwies sich jedoch als sehr familiär und gemütlich. Die Tambourkorps waren deutlich besser als erwartet und das Regiment war bunt und adrett. Nach den Ehrenabenden in Allerheiligen und auf der Neusser Furth, feierte man das Further Heimatschützenfest bei bestem Wetter und sehr harmonisch. Der Wechsel von der Schützenlust zum Hubertuskorps erwies sich als gut und richtig. Bereits eine Woche später spielten wir bei unseren Nachbarn in Kaarst, ein Schützenfest, das ebenfalls fester Bestandteil unseres Spielplans ist. Start war auch 2019 wieder, das „Maien setzen“ beim Jägerzug „Die Einmaligen“ im Haus Broicherdorf. Das gemeinsame „Aufspiel“ mit dem Tambourkorps Reuschenberg für das Kaarster Grenadierkorps, erfolgte wieder sehr klang und stimmungsvoll. Gleiches galt für die folgenden Schützenfeste. Generell kann man die Saison als sehr „sonnig“ bezeichnen, vielleicht hängt dies mit dem Klimawandel zusammen. Jedenfalls kamen wir oft an unsere Grenzen und der „Schweiß“ lief reichlich. Umso erfreulicher war, dass oftmals die Anwohner der Zugwege den Schützen und Musikern „Wasser“ reichten. Auch beim Norfer Schützenfest im September spielte das Wetter mit und wir konnten die Schützensaison erfolgreich beenden. Es folgten noch gleich zwei Oktoberfeste, nämlich beim Further Jägercorps, sowie beim Paulaner Brauereiausschank in Düsseldorf, wo wir natürlich in unseren Lederhosen auftraten. Den marschtechnischen Ausklang spielten wir zum Frühschoppen des Hubertuskönigs Lutz I. Machau in Grimlinghausen. Im Garten von Hubertuskönig Lutz Machau erklangen flotte Neusser Schützenklänge und alle Gäste hatten große Freude an der Musik, sowie der perfekten Verpflegung. Schön, dass wir auch in Grimlinghausen, man kann schon sagen regelmäßig, zu Gast sein dürfen.
Zum Ausklang des Jubiläumsjahres organisierte der Vorstand noch einen Kameradschaftsabend, um mit allen Mitgliedern auf die vergangenen 10 Jahre zurückzublicken, sowie auch nach „Vorne“ zu schauen.
2020
Mitte Mai spielten wir ein Corona Balkonkonzert bei der Awo in Langenfeld, einfach um den älteren Mitmenschen die tragische Zeit etwas zu verschönern. Anreisen mussten alle Musiker separat und untereinander musste der vorgeschriebene Abstand von 1,5 Metern gewährleistet sein.
Ebenfalls im Mai präsentierte das Further Bundesfanfarenkorps Ihr Sticker Stars Heft, ein Sammelalbum nach Panini Vorbild, gerade so wie man es von Fußball-Ligen oder Meisterschaften her kennt. Neben den eigenen Fanfaren Musikern, konnte man auch Klebebilder von Mitgliedern der Schützenkapelle Furth, sowie von weiteren Neusser Schützen und Musikern sammeln. Erhältlich waren die Sticker bei Edeka Knopp & Paul auf der Neusser Furth. Dass dieses Heft in einem „schützenfestlosen“ Jahr erscheinen sollte, war keinem beim Fotoshooting im März klar. Trotz oder gerade wegen dieser aktuellen Corona Situation, wurde das Projekt ein voller Erfolg. Um die Mitglieder zu schützen und gleichzeitig auch an die Gemeinschaft zu erinnern, produzierte die Schützenkapelle einen Mund und Nasenschutz in blau und mit Vereinslogo. Diese Aktion fand bei allen Mitgliedern einen positiven Anklang und es wurden dem Vorstand sogar Maskenfotos aus Greetsiel an der Nordsee geschickt. Kleiner musikalischer Lichtblick war der Auftritt beim Grenadierzug „Immer lustig“. Hier spielte man ein kleines Biwak in privater Umgebung, denn auch das Schützenfest in Grimlinghausen musste offiziell ausfallen. Musikalisch durften wir dann auch noch das Schützenbiwak in Neuss begleiten. Hier fanden sich, unter strenger Beobachtung des Neusser Ordnungsamtes, an der Rennbahn Neuss circa 400 Schützen zusammen, die, unter Einhaltung der NRW Coronaschutz-Verordnung, etwas Kirmes feierten. Zum sonst so großen Neusser Bürger Schützenfest war diese Veranstaltung kein Vergleich aber so gab es wenigstens etwas Schützenfest Feeling.
Im Herbst veranstalteten einige Kirmes Liebhaber eine Coronakirmes in Dormagen. Der Platz war komplett eingezäunt und es gab eine Zugangskontrolle und eine Höchstbesucherzahl. Sonntags spielten die „Weissenberger Musikanten“ hier zünftig auf und es fühlte sich trotz Pandemie richtig gut an. Das „Selbstverständliche“ fehlte 2020 sehr! Leider mussten auch die St. Martinsumzüge wegen der Pandemie ausfallen. Im November verstärkte die Regierung nochmals die Einschränkungen, denn es gab bis zu 23.000 Infektionen binnen eines Tages. Restaurants mussten schließen und in Städten wie Düsseldorf galt eine totale Maskenpflicht. 2020 war ein eigenartiges Jahr und wir hoffen sehr, dass es zukünftig wieder wie gewohnt weitergeht. Die aktuellen Corona Einschränkungen treffen Musiker, Handel, Wirtschaft und vor allem die Gesellschaft hart.
2021
Der totale Lockdown in Deutschland aufgrund hoher Infektionszahlen ging von November 2020 bis Juni 2021. Somit fielen die traditionellen Veranstaltungen zum Jahresbeginn aus. Der Karneval fiel 2021 komplett aus, es gab keine fröhlichen Sitzungen und keinen Straßenkarneval. Zu Jahresbeginn plante man von Vorstandsseite die Saison wie gewohnt und das, obwohl alle spürten, dass die Schützenfest Vorfreude vermutlich vergebens ist. Es gab diverse Impfpannen von Regierungsseite, zudem veränderte sich das Corona Virus und die „Mutationen“ waren teilweise noch aggressiver als das Ursprungsvirus. Die Regierung erließ ein erneutes Kontaktverbot und es durften sich nur noch Personen aus 2 Haushalten zusammenfinden. Somit waren Treffen zu Proben, Auftritten und auch einer regulären Jahreshauptversammlung nicht möglich.
Bereits Mitte 2020 haben wir begonnen, unsere Uniformen etwas zu verändern, denn wir wollten uns von anderen Vereinen auch optisch abheben. Im Rheinland haben nahezu alle Tambourkorps an ihren Uniformen Schwalbennester. Diese typisch gestreiften Schwalbennester am Oberarm der Uniform waren vom 18. bis ins 20. Jahrhundert traditioneller Bestandteil an Uniformen deutscher Militärmusiker. Die Kennzeichnung war selbst bei der polnischen Armee ein Zeichen dafür, dass man keinem Soldaten, sondern einem Musiker gegenüberstand. Musiker hatten im Krieg natürlich auch andere Rechte und Wertungen, gerade in Gefangenschaft. Der historische Hintergrund und die Tatsache, dass heute fast nur noch Tambourkorps diese Schwalbennester tragen, waren für uns ausschlaggebend, die Uniformen in dieser Form nachzubearbeiten. Nun im Frühjahr 2021 sind diese Arbeiten abgeschlossen und wir hoffen, bald in den neuen Uniformen auftreten zu dürfen.
Nach dem Corona Lockdown haben wir unseren Musikbetrieb erst langsam wieder hochgefahren. Zum Erlangen alter „Spielroutine“ gaben wir in 6 Altenheimen im Rhein Kreis Neuss und in Düsseldorf „Ehrenamt“ Konzerte. Hier konnten wir unser Repertoire wieder aufführen und sorgten zudem bei vielen älteren Mitmenschen für Freude und ein Lächeln. Oft wurden Erinnerungen an alte Schützenfeste geweckt.
Quelle und Niederschrift: Sigrid Sültenfuss & Christian Ihben